Unser "Silberpfeil" steht nun in Nord-Patagonien. Für das Jahresende 2017 hatten wir uns einen "O" zu den chilenischen Fjorden in Nord-Patagonien vorgenommen. Wie in Patagonien üblich, kann sich das Wetter und damit der Reiseplan jederzeit ändern. Im patagonischen Sommer erlebten wir in Argentinien 25°C und auf der chilenischen Seite 6°C bei Dauerregen.
Ich hatte mir zum Ziel gesetzt, das Dorf Chaitén in Chile zu besuchen, dessen Vulkan Anfang Mai 2008 ausgebrochen war. Die Vulkanasche wurde über 33 Kilometer hoch in den Himmel gestoßen und vom Wind hauptsächlich auf die argentinischen Seite der Anden getragen. Knappe 10 Jahre später ging am 16.12.17 südlich von Chaitén eine Schlammlawine nieder, die das halbe Dorf Villa Santa Lucia unter sich begrub. Unsere Route sollte durch dieses Dorf führen, was nun nicht möglich war. Der chilenische Staat hat eine Sonder-Fährverbindung organisiert, die von Chaitén nach Raul Marin Balmaceda führt. So haben wir dieses Silvester 2017/18 auf dieser Fähre verbracht. Durch die immensen Regenfälle ist der Wasserstand in der Bucht von Chaitén so stark angestiegen, daß die Fähre drei Tage lang nicht verkehren konnte.
Unsere Gastgeber in Chaitén erzählten uns, daß sie zwei Jahre lang nach dem Vulkanausbruch 2008 nur sporadisch auf ihr Land konnten. Die heiße Vulkanasche habe doch mehr zerstört, als sie angenommen hatten. Sie hatten sich entschieden, auf ihr Land zurückzukehren. Krasse Gegensätze haben diese Reiseetappe geprägt: Ginster-, Lupinen und Hagebuttenblüte in Argentinien und Hochwasser, von Vulkan-asche verbrannte Bäume, saftiggrüne Regenwälder, feine Meeresfische und einsame Sonnenuntergänge auf chilenischer Seite der Anden.